In eigener Sache: „Besser ausstellen!“

Die DASA Arbeitswelt Ausstellung, die Professur für Museologie der Universität Würzburg und das Institut für Museumsforschung in Berlin haben gemeinsam einen Sammelband herausgegeben. Er ist unter dem Titel „Besser ausstellen. Innovative Wege der Konzeption und Evaluation von Ausstellungen“ im Transcript Verlag erschienen und steht als open access kostenlos zum download bereit.

Ausstellungen zählen bekanntlich zu den Kernaufgaben der Museen. Angesichts ihrer zentralen Rolle erscheint es bemerkenswert, dass die Frage nach ihrer Qualität noch lange nicht ausreichend diskutiert, geschweige denn angemessen beantwortet wurde. Aber was macht eine gute Ausstellung aus? Worin liegen ihre spezifischen Stärken? Und wie lassen sich diese nachhaltig verbessern? Der Tagungsband liefert hierfür innovative Ansätze aus verschiedenen Disziplinen und versammelt in 16 Artikeln auf knapp 300 Seiten (selbst-)reflexive Projekte aus Forschung und Praxis. Der erste Teil betrachtet innovative Ansätze zum Kuratieren und Gestalten von Ausstellungen. Der zweite konzentriert sich auf deren Evaluation und Analyse.

Den Auftakt für den vorliegenden Band bildete das Forschungsprojekt zu Storytelling der DASA Arbeitswelt Ausstellung, das im Rahmen eines Kolloquiums im März 2022 die Beitragenden einlud, um über das „bessere“ Ausstellen nachzudenken.

Das Buch führt die Perspektiven methodisch reflektierter Ausstellungskonzeptionen mit denen der Evaluation sowie der rückblickenden Analyse und Bewertung zusammen, die in unterschiedlicher Weise wiederum in neue Konzeptionen einfließen. Damit zeichnen sich die Konturen eines reflektiert-expositorischen Gesamtprozesses ab: Neues ausprobieren, Ziele evaluieren, Zusammenhänge analysieren. Das führt über die einzelne Ausstellung hinaus und zielt auf die Etablierung des Museums als lernende Organisation ab.

Inhalt:

Guido Fackler, Jana Hawig, Bernd Holtwick und Sarah-Louise Rehahn: Einführung

Bernd Holtwick: »Besser ausstellen!« Plädoyer und methodische Ansätze für eine reflexive Ausstellungstätigkeit

Guido Szymanska: »Playful motivation« statt Gamification Das Praxisbeispiel »Room of Memories« im Stadtmuseum Tübingen

Sonja Faller und Jasmin Schäfer: Tüfteln im Museum. Die Mitmach-Ausstellung im LVR-Industriemuseum

Ria Marleen Glaue: Oldenburg – eine oder meine Stadt? Bedeutungsproduktion als Leitmotiv für die Entwicklung des Ausstellungsnarratives im neuen Stadtmuseum

Simone Mergen, Thorsten Smidt und Julia Ünveren-Schuppe: Was würden Jessica und Eugen dazu sagen? Mit der Personas-Methode zu einer neuen Dauerausstellung im Haus der Geschichte in Bonn

Kerstin Kraft und Regina Lösel: Forscherinnen und Kleidung in Bewegung. Über das Forschen im Textildepot

Judith Prokasky und Anke Schnabel: Design Thinking im Museum. Ein Erfahrungsbericht aus dem Humboldt Forum in Berlin

Peter Liszt : Jenseits des Museums. Ausstellungen an alternativen Schauplätzen

Guido Fackler und Carla-Marinka Schorr: Die Ausstellung als komplexes Wirkungsgefüge verstehen. Holistische Ausstellungsanalyse unter Berücksichtigung von Situativität und Intersubjektivität

Anke Blümm: Alter Inhalt in neuer Form? Die Bauhaus-Schau im Museum of Modern Art 1938 – eine historische Ausstellungsanalyse

Kathrin Grotz und Patricia Rahemipour: Eine »Ausstellungsoper« in fünf Akten. Zur Rezeption der Berliner »Pharaonen-Dämmerung« 1991

Claudia Gorr: Mehr sehen. Triangulation als Forschungsstrategie in der Ausstellungsevaluation

Ilona Iłowiecka-Tańska and Katarzyna Potęga vel Żabik: How Visitors Tame Exhibits. Using a design-based research method to understand visitors’ performance

Christina Seifert: Umfassend auf dem Prüfstand Eine Status-quo-Evaluation für die Dauerausstellung der terra mineralia an der TU Bergakademie Freiberg

Jana Hawig und Sarah-Louise Rehahn: Zwischen fiktionaler Erzählung und echten Emotionen Wirkungsforschung zu Storytelling in der DASA-Ausstellung »Pia sagt Lebwohl«

Sarah Hübscher und Elvira Neuendank: »Doing [Art] Museum« Machtkritische Reflexionen zum Verhältnis von kuratorischer und pädagogisch-wissenschaftlicher Praxis

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